Dr. Péter Techet
„Zu einem guten Artikel gehört immer der Kontext, erst so gewinnen die unterschiedlichen Fakten ihre Bedeutung. Für mich als bekennender Europäer – und im Besonderen: Mitteleuropäer – gehört Ost- und Mitteleuropa zum Kontext, den wir in den unterschiedlichen Ländern dieser Region mehr mit einbeziehen und verstehen sollten. Es ist eine Region, die historisch und kulturell so eng verbunden und zusammengewachsen, aber politisch doch getrennt ist. Die Idee des ifp hat sich eben dem Ziel verschrieben, das gemeinsame Verständnis zu fördern: Dass Journalisten und Journalistinnen aus dieser Region sich und ihre eigentliche Nähe gerade in München erleben können (dank dem Ostkurs) ist eine sehr schöne und sinnvolle Initiative, die gleichzeitig auch zeigt, wie wichtig die vermittelnde Rolle Deutschlands ist. Den Ostkurs habe ich 2008 absolviert, und die drei Wochen bleiben mir nicht nur wegen dem schönen München in guter Erinnerung, auch nicht nur wegen der journalistischen Seminare, sondern besonders wegen der vielen Kontakte und Begegnungen, die dort damals, aber auch später im Umfeld des ifp entstanden sind. Insofern ist der Ostkurs für mich nicht nur eine gute Erinnerung an einen interessanten Journalismus-Kurs, sondern er bedeutet für mich bis heute Freundschaften – und nicht zuletzt wertvolle Kontakte, auf die ich in meiner Arbeit zurückgreifen kann, wenn ich den oben erwähnten Kontext (Wissen, Informationen usw.) aus und über Ost- und Mitteleuropa brauche.“
Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Budapest und München, sowie südosteuropäische Geschichte in Regensburg, in beiden Fächern hat Péter Techet promoviert. Neben seiner journalistischen Tätigkeit für diverse ungarische Zeitungen schreibt er auch für österreichische, schweizerische und kroatische Blätter. Er ist außerdem ständiger Kommentator außenpolitischer Nachrichten für das ungarischsprachige Programm des Slowakischen Rundfunks RTS und des letzten unabhängigen Radiosenders in Ungarn, des Klubrádió. Er schreibt auch Analysen für den kostenpflichtigen ungarischen Newsletter Gemišt, das sich auf politische und kulturelle Themen aus Zentraleuropa (Balkanländer, Italien, Österreich, Visegrád-Staaten) fokussiert. Als Jurist und Historiker arbeitete er am Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung in Regensburg, am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte in Mainz und am Remarque Institute der New York University in New York. Zurzeit ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Juristischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau, wo er zu einem rechtstheoretischen und rechtshistorischen Thema über Österreich der Zwischenkriegszeit habilitiert. Im Jahre 2021 war er Visiting Fellow am Giovanni Tarello Institut der Universität in Genua. Engagiert sich in der Gruppe „Wir sind Europa“ und „A Soul for Europe“ für europapolitische Themen.
Auszeichnungen:
- Pro-Scientia-Goldmedaille (Ungarn, 2009)
- Förderpreis der Fritz und Helga Exner-Stiftung (Deutschland, 2019)
- Premio Cergoly (Italien, 2019)
Buchveröffentlichungen:
- Carl Schmitt. Egy szellemi kalandor [Carl Schmitt. Ein intellektueller Abenteurer] Máriabesnyő/Gödöllő 2013
- Gotteslästerung in Europa. Religionsvergehen und Religionskritik seit 1500. Materialien für den Unterricht (zusammen u.a. mit Eveline G. Bouwers). Schwalbach im Taunus 2017
- Umkämpfte Kirche. Innerkatholische Konflikte im österreichisch-ungarischen Küstenland 1890-1914. Göttingen 2021
- A jog mögötti akarat [Der Wille hinter dem Recht]. Budapest 2023.