Olga Kapustina
"Würde ich übertreiben, wenn ich sagen würde, dass der Ostkurs 2005 ein Wendepunkt in meinem Leben war? Vermutlich nein. Auch wenn ich damals als 20-jährige Journalistik-Studentin aus St. Petersburg das nicht hätte ahnen können. Beim Ostkurs konnte ich nicht nur viel Neues über die journalistische Theorie und Praxis erfahren. Das war mein erster Aufenthalt in Deutschland. Mein Interesse an der deutschen Sprache und Kultur wurde bereits in der Schule in Belarus und an der Uni in Russland geweckt. Während des dreiwöchigen Workshops habe ich Deutschland nun persönlich kennen und lieben gelernt: die märchenhaften Häuser von Augsburg, die gemütlichen Biergärten von München, das imposante Schloss von Heidelberg ... Nach dem Ostkurs folgten ein Austauschsemester in Dortmund, Praktika in Berlin und Düsseldorf, ein Masterstudium in Essen und ein Volontariat in Bonn. Heute arbeite ich hauptsächlich als Autorin für die Deutsche Welle, wo ich auf Russisch über Deutschland und Europa berichte. Und umgekehrt schreibe ich auf Deutsch über Russland und Belarus. Wer weiß, ob ich ohne den Ostkurs mich jemals nach Deutschland getraut hätte? Er markierte definitiv eine Wendung in meinem Leben. Eine glückliche."
Nach dem Studium der Journalistik und Germanistik in St. Petersburg, Dortmund und Essen Volontariat bei der Deutschen Welle in Bonn, Berlin und Moskau. Erste journalistische Erfahrungen sammelte sie in Russland (bei Radio Swoboda und Echo Moskwy in St. Petersburg). Stipendiatin mehrerer Förderprogramme, darunter „Medienvielfalt, anders“ der Heinrich-Böll-Stiftung, „Journalisten International“ der Freien Universität Berlin, „Antenne Deutschland“ des Goethe-Instituts und „Ostkurs“ des Instituts zur Förderung publizistischen Nachwuchses (ifp) in München. Freiberufliche Multimediajournalistin für Deutsche Welle, WDR, SWR und MDR. Schwerpunktthemen sind Politik, Gesellschaft, Migration und Umwelt. Die Geschichten spielen sich am häufigsten in Deutschland, Russland oder Belarus ab.
Webseite: www.kapustina.de